Liebe Leserin, lieber Leser,

ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie oft ich in meinem Leben auf das Wohl von Elisabeth II. angestoßen habe,

aber für einen Deutschen war es ungewöhnlich häufig. Denn an der Universität Cambridge, an der ich Geschichte studiert habe,

beschließt man feierliche Abendessen üblicherweise mit einem Prosit auf die Königin. Dabei erheben sich alle Anwesenden von ihren Plätzen, recken meist ein

Glas Portwein in die Höhe und rufen: „The Queen!“ Dieser sogenannte loyal toast ist eines jener vielen kleinen monarchistischen Rituale, die gerade Nicht-Briten besonders faszinieren.

Es wäre aber falsch, Elisabeth II. auf ihre Rolle als Galionsfigur zu reduzieren.

In den 70 Jahren, die sie nun schon die Krone trägt, hat sie sich als Symbol der

Kontinuität erwiesen, als der „nationale Klebstoff “, der Großbritannien in schwierigen

Zeiten zusammengehalten hat, wie es der Journalist Andrew Marr einmal ausgedrückt hat.

Und deshalb ist diese erste Ausgabe von GEOEPOCHE PORTRÄT auch keine

Ansammlung von Klatscherzählungen, sondern eine Tour durch rund 100 Jahre

britischer Geschichte. Eine Ära, die Elisabeth II. geprägt hat wie kaum eine andere.

Ich wünsche Ihnen gute Erkenntnisse beim Lesen.

Joachim Telgenbüscher

Redaktionsleiter von GEO EPOCHE