SPIEGEL GESCHICHTE 5/2021 "Das Zeitalter der Hexenjagd"

Titelthema: * Das Zeitalter der Hexenjagd 1400 bis 1800: Die Opfer, die Täter - und die Mythen Weitere Themen: * Frauenhass Die wahren Interessen der Verfolger * Schicksale Die Teufelssippen von Westfalen * Hexenmeister Männer auf dem Scheiterhaufen
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Produktbeschreibung
Es ist ein verstörendes Kapitel der deutschen wie der europäischen Geschichte: Vom späten 14. Jahrhundert an entdeckten die Menschen immer mehr „Hexen“, Personen, die angeblich mit Schadzauber und magischen Praktiken Unheil anrichteten. Vermeintliche Hexen wurden beschuldigt und vor Gericht gestellt. Viele wurden brutal gefoltert, viele verurteilt, viele hingerichtet. Die neue Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE erzählt vom Zeitalter der Hexenjagd am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit. Das Heft erläutert, welche Rolle die Ängste der Menschen aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen für die Hexenverfolgung spielten, wie die Folgen von Klimaveränderungen und sozialen Konflikten die Hexenfurcht anfachten und warum dies alles Zehntausende Frauen und Männer das Leben kostete. Die Hexenverfolgung wirkt wie eine Gruselgeschichte aus längst überwundener Zeit. Doch der genaue Blick auf die Geschehnisse von damals zeigt, dass es auch für die Massenpanik jener Zeit rationale Erklärungen gibt. Aus dieser Perspektive wird das Zeitalter der Hexenverfolgung zu einem Lehrstück über das Zusammenleben in Zeiten von beschleunigtem Wandel und Umbrüchen. Autorinnen und Autoren des SPIEGEL sowie renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lassen die Lebens- und Denkwelt der damaligen Zeit lebendig werden: Sie beschreiben, wie Gerüchte und Vorurteile dazu führten, dass Katharina Kepler, die Mutter des berühmten Astronomen Johannes Kepler, im württembergischen Leonberg als Hexe angeklagt wurde – und wie ihr Sohn sie vor Gericht verteidigte. Sie erzählen, unter welchen Umständen auch Männer ins Visier der Verfolger gerieten, und warum manche Menschen sich trotz Lebensgefahr selbst als Hexe verstanden. Sie erläutern, warum Magie ganz selbstverständlich zum Alltag der einfachen Bevölkerung gehörte, wie Richter und Henker agierten und wie die aufblühende Lehre der Dämonologie den Verfolgern Argumente lieferte. Und nicht zuletzt hinterfragen sie verbreitete Mythen über die Epoche wie die, dass vor allem Hebammen und weise Frauen Opfer geworden seien oder dass vor allem die Kirchen die Prozesse vorantrieben. Die Hexenverfolgung endete mit der Hinrichtung der „letzten Hexe“, der Hausmagd Anna Göldi, 1782. Doch die aktuelle Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE verfolgt das Thema weiter bis ins 20. Jahrhundert: So sahen hohe Funktionäre des Nationalsozialismus die Hexen als Bewahrerinnen angeblich germanischen Wissens – und trieben die Erforschung der Hexenverfolgung voran. Kaum bekannt sind die Hexenprozesse im Deutschland der Nachkriegszeit: Vor allem in Norddeutschland beschuldigten Nachbarn sich gegenseitig der Hexerei, einige Fälle landeten vor Gericht. Und noch heute verstehen sich einige Frauen selbst als Hexe, doch bei einigen gibt es eine gefährliche Nähe zur völkischen Bewegung. Der Hexenglaube verschwand auch durch die Aufklärung nicht, und das ist durchaus eine Warnung für uns heute. Das Gerüst der modernen Gesellschaft ist keineswegs unerschütterlich, gerade in schwierigen Zeiten – auch das macht die aktuelle Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE deutlich.
Weitere Details
Artikelnummer:  606502021000050002
Gewicht (g): 340
Verlag:  Spiegel-Verlag
Magazinsprache:  DE
Erscheinungsdatum:  21.09.2021

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